Eine hochwertige Klinge sollte regelmäßig von Hand auf verschiedenen feinkörnigen Wassersteinen geschärft und abgezogen werden. Hierbei dient das Wasser als Kühlmittel und verhindert eine Überhitzung der Schneide (dünnste Stelle), so daß die durch das Härten herbeigeführte Carbidstruktur des Stahls erhalten bleibt. Geeignet sind synthetische Mono- oder Kombiwassersteine. Empfehlenswert für das "Abziehen" sind vor allem Natursteine.
Das "Schärfen des Messers" gelingt am besten auf einem synthetischen Stein mit 1000er bis 2000er Körnung. Dazu legen Sie den mit Wasser getränkten Stein auf eine rutschfeste Unterlage und führen die schräg gehaltene Klinge (45° Winkel zum Stein) in Längsbewegungen über den Stein, wobei ein Fasenwinkel bis 15º eingehalten werden sollte (Bild 1). Je geringer Sie diesen Winkel wählen, desto schärfer können Sie Ihre Klinge abziehen.
Es kann in beiden Richtungen (hin und zurück) etwas Druck ausgeübt werden. Für einen beidseitigen Anschliff wiederholen Sie den Vorgang mit der anderen Seite (Bild 2). Das "Schärfen" ist beendet, sobald sich ein gut spürbarer Grat entlang des gesamten Klingenverlaufs gebildet hat.
Das "Abziehen des Messers" ist nichts anderes als das Verfeinern des durch das "Schärfen" herbeigeführten Grates. Verwenden Sie am besten Steine mit einer Körnung zwischen 3000 bis 8000. Zunächst wiederholen Sie den Bewegungsablauf des "Schärfens" bis der Grat spürbar feiner geworden ist (Bild 2). Zum Abschluß ist wichtig, daß die Bewegung über die gesamte Schneidenlänge abwechselnd für jede Seite erfolgt (Bild 3). Durch ein etwas stärkeres Anstellen der Klinge kann eine Mikrofase erzeugt werden, um die Ausbruchgefahr zu vermindern. Mit zunehmender Schärfe und Feinheit der Schneide sollte der ausgeübte Druck verringert werden.
Nachfolgendes "animated gif" soll den Bewegungsablauf verdeutlichen.
Wetzstähle, mechanische Schleifgeräte oder trocken laufende Schärf- maschinen sind zur Erstellung einer wirklich scharfen
Klinge ungeeignet.
|